Lothar Barnowsky - Abstrakte Kunst // Malerei // Variationen

Tierfedern für den letzten Schliff


Lothar Barnowsky verwendet für seine modernen Kunstwerke Gänseflügel als Malwerkzeug

Costa del Sol Nachrichten - 13.März 2008 -       Nicolas Hock / Sayalonga

=> Zeitungsausschnitt aus Costa del Sol Nachrichten 13. März 2008

Moderne und erfrischende Farbkombinationen stehen im Mittelpunkt der Gemälde von Lothar Barnowsky. Auf manchen Bildern ziehen sich die Farben wie Linien von einem Bildrand zum anderen und auf anderen sind zwei Farbstränge miteinander verkreuzt.Dann wiederum hat Lothar Barnowsky Reihen von mehreren zusammengehörenden Bildern angefertigt, auf denen sich die Farbstränge des ersten Bildes auf den folgenden fortsetzen.    
Die Bilder von Lothar Barnowsky sind abstrakt und farbenfroh

Die Farben, die der 76-jährige Deutsche verwendet hat, sind dabei nicht gediegen, wie man es vielleicht von einem Künstler seines Alters erwarten würde. Oft sind sie leuchtend grell und geben dadurch dem Gesamtwerk einen hochmodernen Ausdruckwie etwa bei einer Bildreihe, bei der neongrüne und neongelbeFarbstränge von einem Bild ins andere weiterlaufen. "Meine Bilder sind von der Rastertechnik beeinflusst worden, die in den sechziger Jahren im Rahmen der Op-Art (Optical Art; eine Kunstrichtung, bei der mit geometrisch abstrakten Formmustern und Farbfiguren Bewegungs- und Flimmereffekte hervorgerufen werden - Anm. d. Red.) aufkam", sagt Lothar Barnowsky bei einem Besuch in seinem Landhaus bei Sayalonga, wo er seit neuen Jahren mit seiner Ehefrau Marianne lebt. "Später allerdings habe ich mich von der Rasterstruktur gelöst."

    

Lothar Barnowsky, der in seinem Berufsleben Kunstdozent war und in Mainz, Frankfurt am Main und in der venezolanischen Hauptstadt Caracas gelehrt hat, verwendet in letzter Zeit fast ausschliesslich Aquarell- und Temperafarben. "Die sind flüssig und laufen gut", meint er. "Öl dagegen wird zu schnell fest." Bei der Gestaltungseiner Bilder weiß der Deutsche meist anfangs noch gar nicht, wie das entgültige Werk aussehen wird. "Ich lege zunächst die Grundstruktur der fläche fest", erklärt er, "und dann passiert etwas." Titel haben die Kunstwerke von Lothar Barnowsky gewöhnlich nicht, obwohl er sagt, das man einige von ihnen vielleicht als "Farbgefieder", "Farbkreuze" oder "Farbknoten" nennen könnte. Dennoch reflektieren manche Bilder die Stimmung des Künstlers zu dem Zeitpunkt ihrer Herstellung. "Diese Bilderreihe in blau", erzählt der Maler, "ist während eines Urlaubes im Winter in Tunesien enstanden, damals hat es tagelang geregnet." Lothar Barnowsky benutzt für seine Bilder neben herkömmlichen, aber extra breiten Pinseln mit Gänseflügeln auch ein Werkzeug, das ausser ihm wohl nicht viele zum Malen von Bildern verwenden. "Ein Cousin meiner Frau hat eine Art Tierpark, und da bleiben immer welche übrig", so die schlichte Erklärung des Künstlers. "Der Vorteil von Gänseflügeln ist, dass man mit ihnen nur einmal über das Bildziehen muss und dann schon schöne Strukturvariationen hat. Mit dem Pinsel muss man immer wieder neue Schichten auftragen." In Sayalonga malt Lothar Barnowsky nach dem Umzug aus Deutschland erst seit dem Jahr 2003 wieder. In Torrox Costa hat er bereits einen Monat lang eine Auswahl seiner Werke in einem Restaurant ausgestellt, dennoch freut er sich über jede Möglichkeit, seine originellen Farbkombinationen in Ausstellungsräumen und Gaststätten in der Provinz Málaga zeigen zu können.